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  • Mitglied des Verwaltungsrates der BARMER

  • Mitglied des Haupt- und Grundsatzausschusses

  • Stellvertretendes Mitglied des Verwaltungsrates des GKV-Spitzenverbandes

  • Stellvertretendes Mitglied des Verwaltungsrates des MDK Hessen

Interessen vertreten, Interessen durchsetzen

„Wenn ich krank werde, kann ich mich auf eine große Solidargemeinschaft verlassen, die die finanziellen Kosten gemeinsam trägt. Angesichts des Preiswettbewerbs bei den Krankenkassen könnte dieses Prinzip der Solidargemeinschaft ausgehöhlt werden. Umso mehr muss man aktiv dafür immer wieder eintreten“, sagt Karl Werner Lohre. Dem ehemaligen Gewerkschafter und Rechtsanwalt bedeutet Solidarität sehr viel. Mit seinem ehrenamtlichen Engagement will er dazu beitragen, dass dieses Prinzip mit Leben erfüllt wird – nicht nur in der gesetzlichen Krankenversicherung. Karl Werner Lohre ist ein erfahrener Selbstverwalter. Seinen Arbeitsschwerpunkt sieht er im Verwaltungsrat der BARMER. Zuvor hat er sich aber auch bei der Deutschen Rentenversicherung für die Belange der Versicherten eingesetzt und war ehrenamtlicher Richter am Bundessozialgericht und am Bundesarbeitsgericht.

Lohre ist einer der Juristen, die sich für die Veränderungen im Leben der Menschen interessieren. Einer, der genau weiß, wovon er spricht. Denn wenn man Interessen wirksam vertreten will, hilft es, die Rechte der Menschen zu kennen und fachlich auf der Höhe zu sein. Man muss vor allem die Menschen verstehen und ihre Anliegen und Bedürfnisse sowie ihre Sorgen und Nöte kennen.

Bei der IG Metall hatte sich Karl Werner Lohre vor allem mit arbeitsrechtlichen Fragen beschäftigt. Heute setzt er sich für die Interessen der mehr als neun Millionen BARMER-Versicherten in der gesetzlichen Krankenversicherung ein. Wenn man diese Aufgabe gut ausfüllen will, sagt er, muss man ein offenes Ohr für die Versicherten haben und für sie erreichbar sein. Lohre hält deshalb regelmäßigen Kontakt zu Versichertenberatern, sammelt Informationen in verschiedenen Ausschüssen und Gremien und steht auch für den direkten Kontakt zur Verfügung.

Wenn Karl Werner Lohre aus der Praxis berichtet, bekommt man eine konkrete Vorstellung davon, worum es ihm geht: Es gibt Fälle, da stößt die klassische medizinische Behandlung an ihre Grenzen. Ein Patient gilt als „austherapiert“, ist aber immer noch lebensbedrohlich krank. Könnte diesem Patienten aber vielleicht eine Behandlungsmethode helfen, die noch nicht im Leistungskatalog der Krankenkassen enthalten ist? Lohre reizt es, in solchen Fällen von lebensbedrohlichen Erkrankungen nach Auswegen zu suchen, die mit den Sozialgesetzen und der Rechtsprechung konform gehen. Da ist dann auch juristischer Sachverstand gefragt, wenn es darum geht, ein „berechtigtes Einzelinteresse“ zu prüfen. Gleichzeitig müssen Versicherte vor unseriösen oder sogar gefährlichen Behandlungsversuchen geschützt werden. Lohre spricht auch mit Experten oder Mitgliedern der Widerspruchsausschüsse über deren Erfahrungen und denkbare Lösungen.

Mit gleichem Einsatz und ebenso großer Begeisterung für Details setzt sich Karl Werner Lohre im Verwaltungsrat mit freiwilligen Zusatzleistungen auseinander, die die Krankenkassen in ihren Satzungen aufnehmen können. Diese kosten zwar zusätzlich Geld, kommen aber beispielsweise Versicherten zugute, die in besonderer Weise die Unterstützung ihrer Krankenkasse benötigen, wie etwa junge Familien oder Schwangere. Deshalb muss jeweils sehr sorgfältig geprüft werden, welche Leistungen im Interesse der Versicherten sinnvoll und möglich sind.

Manchmal stößt der Jurist und Selbstverwalter Lohre an die Grenzen seines medizinischen Wissens. Dann fragt er oft seine Ehefrau, die Medizinerin ist und sich ebenfalls als Selbstverwalterin bei der BARMER engagiert – ein perfektes Team sozusagen. Aber Selbstverwaltung, findet Karl Werner Lohre, ist ohnehin nichts für Einzelspieler. Das gehört auch zu dem, was ihn an der ehrenamtlichen Arbeit reizt.