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  • Stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates der KKH

  • Vorsitzender des Personalausschusses des Verwaltungsrates

  • Stellvertretender Vorsitzender des Verbandes der Ersatzkassen e.V. (vdek)

Überflieger mit Bodenhaftung

Im strengen wörtlichen Sinne ist Hansjürgen Schnurr ein echter Überflieger. In Baden-Baden und Umgebung lässt er als Ein-Mann-Unternehmen Drohnen aufsteigen, liefert Architekten, Handwerkern oder Hausverwaltern professionelle Luftaufnahmen von ansonsten schwer einsehbaren Objekten oder schwierigen Geländeabschnitten und filmt auf Wunsch auch Geschäfts-Events oder Hochzeitsfeiern. „Das ist einfach so eine Leidenschaft von mir“, sagt er, als müsse er sich dafür entschuldigen, ein so faszinierendes Hobby zum Nebenberuf gemacht zu haben.

Gar kein Überflieger, sondern ein Mensch mit ganz viel Bodenhaftung ist Schnurr in seinem Hauptberuf und in seinem Ehrenamt, und beide haben viel miteinander zu tun. Seit mehr als 20 Jahren ist Schnurr Kaufmännischer Leiter der Klinikum Mittelbaden gGmbH, in der zwei Kliniken sowie eine Reihe von kommunalen Pflegeeinrichtungen zusammengefasst sind, unter ihnen auch ein Hospiz, das von ihm geleitet wird. Die kommunale Gesellschaft in Baden-Baden und dem angrenzenden Landkreis Rastatt ist als gemeinnützig anerkannt und wendet den Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes an. In Zeiten, in denen mancher private Träger mehr auf seinen Gewinn achtet als auf die Qualität der von ihm angebotenen Betreuung, ist das keine Selbstverständlichkeit.

„Für mich steht immer die Vorsorge und die Fürsorge für die Menschen im Vordergrund“, sagt Schnurr. Aus diesem Grund wirkt er auch seit 1999 in der Selbstverwaltung seiner Krankenkasse mit. Als Vertreter des Arbeitgeberlagers ist er stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates. Dass die Arbeitgeber- und die Versichertenseite im Sozialparlament unterschiedliche Interessen vertreten, versteht sich von selbst. „Trotzdem herrscht bei uns im KKH-Verwaltungsrat ein sehr vertrauensvolles Verhältnis“, berichtet er. „Sehr viele Entscheidungen, die auf Arbeitgeberseite und auf Versichertenseite durchaus verschieden gesehen wurden, haben wir am Ende in einer guten Abstimmung hinbekommen oder sogar einstimmig, ohne Polemik. Als zum Beispiel die paritätische Finanzierung der Krankenkassen wieder eingeführt wurde, haben auch wir als Arbeitgeber das unterstützt, obwohl es eigentlich zu unseren Lasten ging.“

Pauschal alles abzulehnen, was die Versicherten entlaste- und die Arbeitgeber belaste – „das wäre ein dogmatisches Herangehen. Als Arbeitgeber arbeite ich doch mit meinen Beschäftigten zusammen, sie sind mein wertvollstes Gut. Wir sind gewissermaßen eine Schicksalsgemeinschaft, und so müssen wir auch handeln!“, sagt er.

Für seine Tätigkeit in der Sozialen Selbstverwaltung hat Hansjürgen Schnurr ein jährliches Kontingent von freien Tagen eingeräumt bekommen, zusätzlich wendet er eine Reihe von Urlaubstagen für sein Ehrenamt auf. Besonders eingespannt ist er, weil er neben seinen Funktionen in der KKH auch noch stellvertretender Vorsitzender des Verbandes der Ersatzkassen e.V. (vdek) ist. Dass seine Wahl in der vdek-Mitgliederversammlung einstimmig erfolgte; dass es weder auf der Versicherten- noch auf der Arbeitgeberseite auch nur eine einzige Enthaltung gab – darauf ist er sichtlich stolz. „Das war schon toll“, sagt er. „Das hat mir viel Rückhalt gegeben.“

Nicht nur als begeisterter Drohnen-Lenker weiß Schnurr, wie hilfreich es ist, die Dinge immer aus mehreren Perspektiven zu betrachten. Als ehrenamtlicher Selbstverwalter hat er die Interessen der Beitragszahler im Blick, und als Klinikum-Manager kann er auch die Sichtweise der Leistungserbringer nachvollziehen, die in der Gemeinsamen Selbstverwaltung mit den Krankenkassen über die Verteilung der Mittel im Gesundheitswesen ringen. „Alle wissen, wo ich herkomme“, sagt er. „Alle wissen, dass es mir nicht um Lobbyismus geht, egal in welche Richtung. Mir geht es immer um die Sache selbst und darum, welche Auswirkungen eine Entscheidung für die Menschen in den Einrichtungen hat. Ich bin sehr froh, dass das von meinen Kolleginnen und Kollegen anerkannt wird.“