Darmkrebs
Vorsorge auch schon für Jüngere

18.10.2022
Darmkrebs gehört zusammen mit Brustkrebs bei den Frauen, Prostatakrebs bei Männern und Lungenkrebs bei beiden Geschlechtern zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Mehr als 60.000 Menschen pro Jahr – Männer wie Frauen gleichermaßen – erkranken neu an Darmkrebs, bei etwa 25.000 von ihnen führt er schließlich zum Tod. Die allermeisten Darmkrebserkrankungen lassen sich jedoch durch Vorsorge und Früherkennung verhindern oder heilen – vorausgesetzt, die möglichen Symptome werden frühzeitig erkannt, und die Behandlung kann rechtzeitig eingeleitet werden. Deshalb rufen die Sozialparlamente der Ersatzkassen die Versicherten auf, die bezahlten Früherkennungsprogramme der gesetzlichen Krankenversicherung in Anspruch zu nehmen.
„Darmkrebs trifft vor allem die Älteren, aber gar nicht so selten auch jüngere Menschen“, erklärt Torsten Nimz, ehrenamtlicher Selbstverwalter im Verwaltungsrat, dem obersten Entscheidungsgremium der hkk. „Wir wissen auch, dass familiäre Vorbelastung das Risiko einer Erkrankung erhöht. Komplett sicher fühlen kann sich niemand. Deshalb sollte wirklich jede und jeder die Chance der Vorsorge nutzen. Wer die Früherkennungsuntersuchungen konsequent wahrnimmt, kann sein persönliches Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, deutlich senken.“
Zum gesetzlichen Katalog der Präventionsmaßnahmen gehört ein Darmkrebs-Screening. Es steht allen Versicherten ab 50 Jahren zu, die Kassen übernehmen die Kosten. Eine Darmspiegelung, bei der sogar Krebsvorstufen entfernt werden können, bevor sie sich zu einem Tumor entwickeln, ist für Männer von 50 Jahren an, für Frauen ab einem Alter von 55 Jahren möglich. Alle zehn Jahre kann es wiederholt werden – ebenfalls ohne Zusatzkosten für die Versicherten.
Einige Kassen gehen über dieses Angebot noch hinaus. „Im hkk-Verwaltungsrat, unserem Sozialparlament, haben wir jetzt den Beschluss gefasst, weitere Vorsorgeaufwendungen zu übernehmen und das Mindestalter dafür zu senken“, berichtet der Versichertenvertreter Nimz. „Wenn Faktoren vorliegen wie zum Beispiel ein familiär oder erblich erhöhtes Erkrankungsrisiko, dann erstattet unsere Kasse bis zu einer Höchstsumme von 100 Euro einmalig 80 Prozent der Kosten einer Darmspiegelung auch schon für Frauen und Männer ab 45 Jahren, also fünf beziehungsweise zehn Jahre früher als laut Gesetz. Wir haben in der Vergangenheit eine höhere Nachfrage unserer Versicherten dieses Lebensalters nach dieser Leistung festgestellt, und darauf haben wir im Verwaltungsrat reagiert.“
Schon ab einem Alter von 40 statt von 50 Jahren können hkk-Versicherte außerdem den immunologischen Stuhltest in Anspruch nehmen – auch dies eine freiwillige Satzungsleistung, über die der Verwaltungsrat der Kasse zu befinden hatte. „Ich hoffe“, sagt Torsten Nimz, „dass möglichst viele unserer Versicherten das Angebot wahrnehmen. Schutz vor Darmkrebs ist möglich. Es liegt an uns selbst!“