Arzneimittel
Deutlich weniger Antibiotika in der Pandemie

27.07.2022
Antibiotika als zuvor. So wurden bei der Techniker Krankenkasse (TK) versicherten Erwerbspersonen im vergangenen Jahr 30 Prozent weniger Antibiotika verordnet als im Vor-Corona-Jahr 2019. Das zeigen aktuelle Auswertungen der Ersatzkasse für ihren Gesundheitsreport 2022.
Insgesamt bestätigen die sinkenden Verordnungszahlen auch einen Trend, den die TK bereits seit Jahren beobachtet: Bei Erkältungskrankheiten werden immer weniger Antibiotika verschreiben. So bekamen laut der Auswertung im Jahr 2010 fast vier von zehn Versicherten bei einer ärztlich diagnostizierten Erkältung ein Antibiotikum verschrieben (38,5 Prozent). Im Jahr 2021 bekamen nur 12,8 Prozent ein entsprechendes Rezept bei einer Erkältung. Insbesondere während der Pandemie sind die Anteile noch mal deutlich gesunken. Eine positive Entwicklung: Denn bei viralen Infekten - und dazu gehören die allermeisten Erkältungskrankheiten - sind Antibiotika nicht das Mittel der Wahl. Sie sind nur gegen Bakterien wirksam.
„Der Einsatz von Antibiotika ist ein wichtiges Thema, das uns alle angeht. Denn wenn diese Arzneimittel falsch oder zu häufig eingesetzt werden, können sogenannte Resistenzen entstehen. Deshalb ist es wichtig, dass Antibiotika sehr gezielt verordnet werden“, sagt Petra Rahmann, ehrenamtliche Versichertenvertreterin im Verwaltungsrat der TK.