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  • Mitglied des Verwaltungsrates der TK

  • Mitglied im Sozialpolitischen Ausschuss des Verwaltungsrates

  • Alternierende Vorsitzende eines Widerspruchsausschusses der TK

  • stellvertretendes Mitglied der Mitgliederversammlung des Verbandes der Ersatzkassen e.V. (vdek)

  • Alternierende Vorsitzende des Verwaltungsrates des MD Westfalen-Lippe

„Das Diskutieren habe ich auf den Baustellen gelernt“

Petra Rahmanns Arbeitswelt sind die Autobahnen in Nordrhein-Westfalen. Als Landschaftsarchitektin legt sie fest, wo in der Zeit von Neubau-, Umbau- oder Straßenerneuerungsarbeiten die Baufahrzeuge entlangfahren sollen, damit sie möglichst wenig Schaden an der Natur anrichten; sie entscheidet, wo Baumaterialien gelagert werden dürfen und wo nicht; sie achtet auf den Artenschutz, macht sich Gedanken über die Bepflanzung der Böschungen und über die Grünflächen an den Ausfahrten. Petra Rahmann liebt ihren Beruf, weil er viel Abwechslung bietet und viel Arbeit unter freiem Himmel. Und weil er es erlaubt, Dinge zu gestalten. „Ich bin immer offen für etwas Neues“, sagt sie.

Die Dinge gestalten, Neues ausprobieren, Abläufe optimieren: Genau das reizt sie auch in ihrem Ehrenamt. Bei den Sozialwahlen 1999 kandidierte Petra Rahmann zum ersten Mal auf der Liste ihrer Gewerkschaft ver.di für das Sozialparlament der Techniker Krankenkasse (TK). Seit nunmehr vier Wahlperioden sitzt sie im Verwaltungsrat der Kasse – zunächst als stellvertretendes Mitglied und seit 2005 als Mitglied. Das Gesetz gestattet es ihr, sich für die Tätigkeit in der Sozialen Selbstverwaltung von der Arbeit freistellen zu lassen, doch diese Möglichkeit nimmt sie nur selten in Anspruch. „Das meiste mache ich in meiner Freizeit“, erklärt sie. „Ich habe kein Problem damit, meine Zeit zu investieren, damit für andere Menschen etwas dabei herauskommt. Ich mache das gern. Das ist mein Verständnis von Ehrenamt.“

Am Verwaltungsrat der TK schätzt sie die bunte Mischung. „Da sitzen Frauen und Männer aus ganz verschiedenen Bereichen – nicht etwa nur lauter Schlipsträger, wie ja manche glauben. Wir bringen unterschiedliche Erfahrungen aus unterschiedlichen Lebenssituationen mit“, sagt Rahmann. „Wenn man zu lange nur eine einzige Sache macht, gerät man allzu schnell in eine Einbahnstraße, reflektiert nicht mehr das, was man tut, ist nicht mehr selbstkritisch. Für mich ist es wichtig, nicht in Routine zu verfallen und die Sachen immer wieder zu hinterfragen.“ Auch und gerade im Sozialparlament ihrer Krankenkasse.

Mit den Arbeitgebervertretern im Verwaltungsrat kommt die Gewerkschafterin, die mehr als 20 Jahre Erfahrung als Personalrätin mitbringt, nach eigenem Bekunden gut zurecht: „Mir ist es egal, woher jemand kommt, mit dem ich diskutiere. Ich kann gut zuhören, aber ich kann auch meine Meinung gut vertreten. Das habe ich auf den Baustellen gelernt“, erklärt sie. Letzten Endes komme es immer auf die besseren Argumente an, auf die Überzeugungskraft.

Natürlich könnte sie jetzt Beispiele nennen, worüber die verschiedenen Gruppen in der Selbstverwaltung der TK schon alles miteinander gerungen oder vielleicht auch gestritten haben. Doch sie tut es nicht. „Es gibt einen Unterschied, was man im kleineren Kreis miteinander bespricht und was man im Internet veröffentlicht. Ohne Diplomatie geht es nicht. Ich will ja nicht nur reden, ich will auch etwas erreichen“, sagt sie und schiebt einen schönen Satz mit hörbarem Ruhrpott-Einschlag hinterher: „Beulen hab‘ ich schon genug gekriegt.“