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  • Mitglied des Verwaltungsrates der KKH

  • Mitglied im Satzungs-, Haushalts- und Rechnungsprüfungsausschuss des KKH-Verwaltungsrates

  • Stellvertretendes Mitglied der Mitgliederversammlung des Verbandes der Ersatzkassen e.V. (vdek)

  • Stellvertretendes Mitglied im Verwaltungsrat des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV)

Ein Sprachrohr für die Versicherten

Wer 45 Jahre seines Lebens gearbeitet und Beiträge in die Sozialkassen eingezahlt hat, kann vorzeitig in die Rente überwechseln. Michael Witte wird dieses Recht jetzt in Anspruch nehmen. Seit seiner Lehrzeit hat er stets beim selben Arbeitgeber gearbeitet, bei der VerbundVolksbank OWL in Paderborn. Zuletzt war er als Leitender Angestellter tätig, obendrein sitzt er seit 18 Jahren als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat der Bank. Nun winkt für ihn der wohlverdiente Ruhestand – wenn man diesen Begriff in seinem Fall denn wirklich anwenden will.

Denn nach Ruhe und Entspannung klingt es nicht, wenn Michael Witte seine Pläne für den neuen Lebensabschnitt schildert. „Erstens will ich endlich wieder regelmäßig im Verein Sport treiben, sobald es Corona wieder zulässt“, beginnt er seine Aufzählung. „Zweitens bin ich aktiver Reservist der Bundeswehr, und das will ich weiter forcieren, bis ich die dortige Altersgrenze von 65 Jahren erreicht habe.“ Drittens schließlich ist Witte seit mehr als zehn Jahren in der Selbstverwaltung seiner Krankenkasse, der KKH, aktiv. Und auch da denkt er gar nicht daran, künftig kürzer zu treten.

Wittes Interesse am Gesundheitswesen war zunächst beruflich bedingt. „Kurz nach der Jahrtausendwende bauten wir hier in Paderborn ein sogenanntes Freiberufler-Zentrum unserer Bank auf. Unsere Kunden waren Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, vor allem aber Leute aus den ,weißen Berufen‘, also Ärzte und Apotheker“, erzählt er. „Um ihnen ein kompetenter Ansprechpartner zu sein, begann ich, mich ausführlich damit zu beschäftigen, wie der Gesundheitssektor eigentlich funktioniert.“ So las er irgendwann auch einen Artikel in der „aktiv+“, der Mitgliederzeitschrift der KKH, in dem es um die bevorstehenden Sozialwahlen ging. „Ich meldete mich bei meiner Krankenkasse und fragte locker an: Wie kann man sich bei Ihnen einbringen, wo kann man mitmachen, bei welchen Listen kann man sich melden, wenn man selbst kandidieren möchte? Tja, und dann ging das seinen Gang.“

Bei der Sozialwahl 2011 wurde Michael Witte zunächst zum stellvertretenden Mitglied des KKH-Verwaltungsrates gewählt. Als ein anderer Selbstverwalter aus gesundheitlichen Gründen ausschied, rückte er bereits vier Jahre später als ordentliches Mitglied ins Sozialparlament der Kasse auf. Gleichzeitig wurde er in den Satzungs-, Haushalts- und Rechnungsprüfungsausschuss des Verwaltungsrates berufen. „Meine Erfahrung als Banker war dabei sicherlich nicht von Nachteil“, sagt Witte. „Trotzdem habe ich es durchaus als eine Ehre empfunden, als Newcomer gleich in diesem wichtigen Ausschuss mitarbeiten zu dürfen. Ich dachte: So sehr viel kannst du in deinem Ehrenamt nicht falsch gemacht haben.“

Die Gesundheitspolitik mit beeinflussen, an der Meinungsbildung teilhaben, Ideengeber sein – so versteht Michael Witte seine Rolle als Selbstverwalter in seiner Krankenkasse. Auch wenn der vom Gesetzgeber bestimmte Rahmen oft eng ist: „Wir können etwas bewegen, wenn wir uns als Vertreter der Versicherten immer wieder zu Wort melden“, sagt er.

Mit Unbehagen hat Witte in den vergangenen Jahren verfolgt, wie Regierung und Parlament mit neuen Gesetzen den Spielraum der Sozialen Selbstverwaltung nach und nach einzuschränken versuchen. „Das ist nicht gut für die Demokratie“, erklärt er. „Es ist wichtig, dass die Versicherten ein eigenes Sprachrohr haben. Wenn nicht nur wir in der KKH, sondern die Selbstverwalter in allen Kassen gemeinsam sagen, was wir wollen, dann findet das in Berlin durchaus Gehör. Dafür werde ich mich auch weiterhin engagieren.“