Klaus Spörkel

Mitglied des Verwaltungsrates der DAK-Gesundheit
Mitglied im Finanzausschuss des Verwaltungsrates
„Genau hinsehen und die richtigen Fragen stellen"
Klaus Spörkel ist im März 2022 als Nachrücker ins Sozialparlament seiner Krankenkasse eingezogen, doch viel Zeit zur Einarbeitung benötigte er nicht. Denn die Themen, mit denen er sich in der Sozialen Selbstverwaltung auseinanderzusetzen hat, kennt er längst aus verschiedenen Blickwinkeln: die Verwaltungsabläufe im Gesundheitssystem, die finanziellen Rahmenbedingungen der Krankenversicherung, die Sorgen und Nöte der Versicherten.
Da ist zunächst die Perspektive, die sich aus einem langen Berufsleben in der Sozialversicherung ergibt. Angefangen hatte der gebürtige Rheinländer ganz woanders – in der Automobilindustrie und im Tiefbau, jeweils im kaufmännischen Bereich. Als die Wirtschaft in der Bundesrepublik Anfang der 1980er Jahre jedoch in die Rezession geriet, beschlich ihn das ungute Gefühl, „dort mehr Gehalt zu bekommen, als ich eigentlich mit meiner Arbeit verdiente“, erzählt er. „Das war nichts für mich. So war ich nicht erzogen.“ Für ihn war es Zeit für eine Veränderung.
Also wechselte er 1984 als Sachbearbeiter zur DAK, der heutigen DAK-Gesundheit. „Ich fing bei Null wieder an, mit viel weniger Geld, aber die Perspektive war besser“, schildert er seine Beweggründe. Er absolvierte verschiedene Aus- und Weiterbildungslehrgänge, schnell bekam er Führungsaufgaben zugewiesen. Anfang der 1990er Jahre half er in Mecklenburg-Vorpommern bei der Anpassung der Versorgungsstrukturen an das bundesdeutsche Modell. 1997 kam er in die DAK-Zentrale nach Hamburg, wo er als Abteilungsleiter den Bereich Leistungen übernahm. Krankenhäuser, Krankengeld, Reha, Pflegegeld – mehr als die Hälfte des Budgets der Kasse fielen zeitweilig in seinen Verantwortungsbereich.
Noch in seine Anfangszeit bei der DAK fiel ein tiefer Einschnitt, der ihn zwang, über Gesundheit auf ganz andere Weise nachzudenken als die meisten seiner Altersgenossen. Spörkel war gerade erst 27, als er durch eine Krebserkrankung eine Niere verlor. „Ich habe die Ärmel hochgekrempelt und weitergemacht, so gut es ging. Auf die Frage: Warum gerade ich?, bekommt man sowieso nie eine Antwort“, sagt er. „Ich bin froh, dass ich lebe und dass ich beschwerdefrei bin. Nicht alle in meiner Lage haben so viel Glück gehabt wie ich.“
Seit nunmehr 25 Jahren bringt Spörkel seine berufliche wie seine persönliche Erfahrung in die Soziale Selbstverwaltung seiner Krankenkasse ein. Er ist Vorstandsmitglied und Schatzmeister der DAK Versicherten- und Rentnervereinigung e.V. (DAK-VRV), die aktuell mit sechs Frauen und Männern im 30-köpfigen Sozialparlament der Kasse vertreten ist. Für seine Liste saß er zuletzt bereits im Finanzausschuss, ehe er – fünf Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Beruf – auch im Verwaltungsrat der DAK-Gesundheit seinen Platz einnahm. „Ich denke, es ist gut für die Versicherten, wenn im Sozialparlament Leute sitzen, die sich mit der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung auskennen“, sagt er. „Aufgabe von uns Aufsichtführenden ist es, ganz genau hinzusehen und dann die richtigen Fragen zu stellen.“
Zu den Dingen, auf die der Finanzfachmann Spörkel ganz besonders ein Auge wirft, gehören die Verwaltungskosten der Kasse. „Das Geld unserer Beitragszahler ist für die Versicherten da“, erklärt er. „Deshalb gehört es zur Aufgabe von uns Verwaltungsratsmitgliedern, die internen Kosten genau zu prüfen. Denn die Leistungen für unsere Versicherten wollen wir nicht antasten.“