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  • Mitglied des Verwaltungsrates der BARMER

  • Mitglied im Finanzausschuss

  • Fraktionssprecher der BARMER VersichertenGemeinschaft – gewerkschaftsunabhängige Interessenvertretung für Mitglieder, Versicherte, Patienten und Rentner in den Sozialversicherungen seit 1958 e.V.

  • Mitglied im Widerspruchsausschuss XV

  • Stellvertretendes Mitglied der vdek-Mitgliederversammlung

„Auf den gesellschaftlichen Blick kommt es an“

Klaus-Peter Dehde ist ein äußerst vielbeschäftigter Mann. Für die Deutsche Angestellten-Akademie (DAA), eine der größten Trägereinrichtungen für Weiterbildung in Deutschland, leitet er zwei Kundenzentren in Hamburg, in denen rund 50 Mitarbeiter sich unter anderem um Sprachkurse für Migranten und um Umschulungen kümmern. Daneben ist er ehrenamtlicher Bürgermeister der niedersächsischen Gemeinde Neu Darchau und im Kreistag von Lüchow-Dannenberg seit fast drei Jahrzehnten Vorsitzender der SPD-Fraktion. Zwei Wahlperioden lang saß er als Abgeordneter im niedersächsischen Landtag, auch in der Arbeiterwohlfahrt (AWO) engagiert er sich seit vielen Jahren. Nun ist noch ein weiteres Ehrenamt dazugekommen: Dehde ist als Versichertenvertreter Mitglied des Verwaltungsrates der BARMER und dort obendrein Fraktionssprecher der BARMER VersichertenGemeinschaft (VG), die mit elf Selbstverwalterinnen und Selbstverwaltern die größte Gruppe im 30-köpfigen Sozialparlament der Krankenkasse bildet.

Verglichen mit manchem anderen Selbstverwalter ist Dehde noch fast ein Neuling, denn es ist seine erste Wahlperiode: Erst im Juni 2020 zog er mit dem Ausscheiden eines anderen Selbstverwalters als Nachrücker in den Verwaltungsrat ein. In der BARMER VersichertenGemeinschaft war er allerdings bereits seit Jahren aktiv, ehe er bei der Sozialwahl 2017 für den Verein erstmals selbst als Kandidat antrat. Zunächst fungierte er als stellvertretender Verwaltungsrat, doch schon in diesen drei Jahren wirkte der gelernte Finanzwirt im Finanzausschuss mit. „Dort habe ich einen tiefen Einblick in die Arbeit der BARMER und der Sozialen Selbstverwaltung bekommen. So habe ich mich gut vorbereiten können auf die Aufgaben, die ich jetzt zu erfüllen habe”, sagt er.

Dehde sieht es als eine Stärke der Sozialen Selbstverwaltung an, dass nicht nur die amtierenden Verwaltungsräte, sondern auch ihre Stellvertreter in den Ausschüssen mitwirken dürfen. „Wir können auf diese Weise internen Sachverstand besser nutzen und die Arbeit auf mehr Schultern verteilen“, sagt er. „Ich weiß, in den Ausschüssen im Bundestag oder in den Landtagen geht das nicht. Aber sehen Sie sich die kommunale Ebene an: In meinem Landkreis bin ich seit 1991 Vorsitzender des Kinder- und Jugendhilfeausschusses. Dort beziehen wir ebenfalls Menschen von außerhalb in die Arbeit mit ein. Es ist doch für alle von Nutzen, wenn das auch in der Krankenkasse möglich ist!”

Die vielleicht wichtigste Aufgabe der Selbstverwalter besteht für Dehde darin, den, wie er es nennt, „gesellschaftlichen Blick“ in die Arbeit der Krankenkasse einzubringen. „Es geht um die Denkweise”, sagt er und nennt als Beispiel die Corona-App zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie. Sie sei sicherlich eine gute Sache, „aber vor allem für die, die sie benutzen können, weil sie ein modernes Smartphone haben und an den Umgang mit Apps gewöhnt sind. Doch was ist mit den anderen, vor allem den älteren Versicherten? Ist es auch ihnen möglich, an dieser Stelle die entsprechende Vorsorge zu betreiben?” Die Dinge aus dem Blickwinkel der Versicherten zu sehen: Darin sieht Dehde seine Verantwortung als Selbstverwalter.

Als großes Plus der BARMER VersichertenGemeinschaft betrachtet Dehde ihre Unabhängigkeit von anderen Verpflichtungen. „Wir kommen aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Zusammenhängen”, erklärt er. „Ich sitze als Versichertenvertreter im Verwaltungsrat, aber es ist gut, dass ich alle Seiten kenne und oft auch die Sicht der Arbeitgeberfraktion gut nachvollziehen kann. Bei allem Respekt: Die Gewerkschaften und die Arbeitgeber haben einen Blick auf die Krankenkassen, der aus ihren Organisationen heraus kommt. Ich verstehe also, dass sie auf die Kosten sehen, wenn wir darüber diskutieren, wie hoch der Zusatzbeitrag unserer Kasse sein muss und welche Präventionsmaßnahmen wir über den gesetzlich vorgeschriebenen Katalog hinaus anbieten können. Unsere Rolle als BARMER VersichertenGemeinschaft besteht dann darin zu sagen: Ja, wir wollen bestimmte Programme anbieten, einfach weil sie gut für die Versicherten sind. Das ist mein Selbstverständnis als Selbstverwalter, dafür bringe ich mich ein.”