Barbara Krell-Jäger

Mitglied des Verwaltungsrates der DAK-Gesundheit
Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und Soziales
Apothekerin im Verwaltungsrat
Das aktive Berufsleben hat Barbara Krell-Jäger jetzt hinter sich gelassen. „Obwohl mir meine Arbeit auch in intensiven Zeiten immer Spaß gemacht hat, bin ich nun sehr froh, den Tag langsam angehen lassen zu können und mir meine Zeit frei einzuteilen“, sagt sie. Mehr Zeit – das heißt in ihrem Fall allerdings nicht nur: Mehr Zeit für die Familie und für Freunde, für Hobbys. Denn einen Teil ihrer Freizeit widmet die Münchnerin auch den 5,5 Millionen Versicherten in ihrer Krankenkasse, der DAK-Gesundheit. In ihr Ehrenamt bringt sie eine besondere Expertise ein: Barbara Krell-Jäger ist approbierte Apothekerin, die letzten knapp 30 Jahre ihres Berufslebens war sie in der ärztlichen Pharmakotherapie-Beratung tätig. „Die zeitnahe Versorgung unserer Versicherten mit den individuell geeigneten Arzneimitteln ist mir wichtig“, sagt sie. „Auch in den Sozialparlamenten sollte regelmäßig jemand einen Blick darauf werfen, welchen Nutzen bestimmte Medikamente bringen und welche Kosten damit verbunden sind.“
An der gesetzlichen Krankenversicherung schätzt Barbara Krell-Jäger besonders ihren solidarischen Charakter: „Wir bieten die Sicherheit, dass wirklich alle bei uns in gleicher Weise Zugang zu sehr guten medizinischen Leistungen erhalten – unabhängig davon, was der oder die Einzelne finanziell dazu beitragen. Das sieht bei den privaten Krankenkassen anders aus.“ Gerade im Alter hätten viele enorme Probleme, die hohen Beiträge aufzubringen, die die Privatkassen dann verlangten. „Nur die gesetzliche Krankenversicherung garantiert, dass niemand überfordert wird“, betont sie.
Daneben schätzt Barbara Krell-Jäger an den gesetzlichen Krankenkassen das Prinzip der Sozialen Selbstverwaltung. Der aus ehrenamtlichen Mitgliedern zusammengesetzte Verwaltungsrat legt die Grundzüge der Geschäftspolitik der Kasse fest, zum Beispiel in Leitlinien für die Arbeit des Vorstands, und entscheidet über den Haushalt. Dabei ist Barbara Krell-Jäger ein bestimmtes Kompetenzfeld des Verwaltungsrats besonders wichtig: „Bei uns sind es die Versicherten- und die Arbeitgebervertreter, die in den Sozialparlamenten darüber entscheiden, welche Leistungen die Versicherten über den gesetzlichen Leistungskatalog hinaus in Anspruch nehmen könnten. Diese demokratische Mitsprache hat keine der privaten Krankenversicherungen zu bieten“, hebt sie hervor.
Als Mitglied im Ausschuss für Gesundheits- und Sozialpolitik gehört Barbara Krell-Jäger selbst zu den Selbstverwalterinnen und Selbstverwaltern, die neue Versorgungsangebote daraufhin prüfen, ob sie in die Satzung und damit in den Leistungskatalog der DAK-Gesundheit aufgenommen werden sollen. Die abschließende Entscheidung liegt beim Verwaltungsrat, die Vorlage dazu aber kommt vom Fachausschuss. „Wir sehen uns an, welche Innovationen es gibt, die zu unterstützen sich lohnt, und wir kümmern uns um die Prävention und die Gesundheitsförderung in den Betrieben“, erläutert die Münchnerin.
Dabei gehe es immer um die Frage: Wie viele Versicherte können ein neues, freiwilliges Angebot der Krankenkasse nutzen? Gibt es Alternativen, die den gleichen Behandlungserfolg versprechen, aber kostengünstiger sind? Als Vertreterinnen und Vertreter der Versicherten müssen die Verwaltungsratsmitglieder diese Fragen beantworten, und sie nehmen ihre Verantwortung ernst. Dass sie eine von der hauptamtlichen Verwaltung der Kasse angeregte neue Satzungsleistung komplett ablehnten, komme sehr selten vor, berichtet Barbara Krell-Jäger; dass sie zunächst Nachbesserungen oder Erläuterungen verlangten – das gebe es schon häufiger. „Wir wollen die Versicherten dazu bringen, dass sie auch selbst etwas für ihre Gesundheit unternehmen. Wenn wir die Möglichkeit haben, zum Beispiel mit einem Bonusprogramm, eine gesunde Lebensweise zu fördern, dann wollen wir das auch tun.“