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  • Vorsitzender eines Widerspruchsausschusses der TK

„Meine Krankenkasse ist Impulsgeber“

Tägliche Fitnesseinheiten sind die erklärte Leidenschaft von Alfred Thunig. „Da kriege ich den Kopf frei und komme auf ganz neue Ideen“, schwärmt der passionierte Sportler, der in Kolbermoor im Alpenvorland zu Hause ist. Mal ganz anders auf festgefahrene Strukturen zu schauen und die Dinge aus einer anderen Perspektive heraus zu beurteilen — das liegt Thunig.

Lange Erfahrung im Bereich der beruflichen Bildung hat ihn in diesen Dingen geschult. Thunig leitet das Personalmarketing einer Firma im bayerischen Rosenheim, die Mobilfunktechnik herstellt und vertreibt. Ehrenamtlich berät er die Arbeitgeberverbände in Bildungsfragen, und er sitzt dem Berufsbildungsausschusses in Bayern vor. Bis vor wenigen Jahren saß er zudem für die Fraktion der Parteifreien im Stadtrat von Kolbermoor. Thunig, man merkt es, ist ein vielbeschäftigter Mann.

In der Sozialen Selbstverwaltung seiner Krankenkasse, der TK, ist er seit 2015 aktiv. „Der Bereich Sozialversicherung hat mich als ehrenamtliches Metier gereizt, weil ich dieses Konstrukt tragfähig halten möchte", erklärt der Vater zweier erwachsener Kinder. „Wir dürfen für die nachfolgenden Generationen keinen Scherbenhaufen hinterlassen, sondern unbedingt ein stabiles Gerüst.“

Thunig war 51 Jahre alt, als er in die Selbstverwaltung der TK eintrat. Der Verwaltungsrat, das Sozialparlament der TK, wählte ihn in einen der Widerspruchsausschüsse der Kasse. 2018 übernahm er dann den Vorsitz im Ausschuss. Zu Beginn seiner Tätigkeit als Selbstverwalter war Thunig – zu seiner eigenen Überraschung – „das Küken“: Die meisten seiner Mitstreiter waren älter als er.

Thunig findet das in Ordnung, denn Lebenserfahrung ist wichtig – gerade wenn es darum geht, in den Widerspruchsausschüssen noch einmal Fälle zu überprüfen, in denen Versicherte mit den Entscheidungen ihrer Krankenkasse nicht einverstanden sind. Für wichtig hält er es auch, dass gerade seine Generation in der Sozialen Selbstverwaltung gut repräsentiert ist: „Schließlich sind wir Ü-50-Kandidaten noch lange genug im Beruf, um aktiv am System teilzunehmen und es gleichzeitig auch zu füttern.“ Trotzdem ist er sich der Herausforderung bewusst, rechtzeitig jüngeren Nachwuchs zu gewinnen – schließlich hat die Soziale Selbstverwaltung den Anspruch, die Gesellschaft in ihrer gesamten Breite zu repräsentieren.

An der politischen Arbeit im Sozialparlament lobt er vor allem, wie offen und kooperativ miteinander umgegangen wird. „Ein sehr angenehmes Klima. In dem dann eben auch viel Gutes gedeihen kann.“ An der TK schätzt er besonders, „dass wir manchmal etwas wagen, während andere vielleicht noch zögern – gerade in digitalen Belangen. Wir sind Impulsgeber, und das wollen wir auch bleiben.“