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Fürsorge beginnt mit Vorsorge

02.11.2022

Die Rentenversicherung kümmert sich um die Rentnerinnen und Rentner, die Krankenversicherung um die Kranken. Das ist das Bild, das die meisten Menschen von beiden Sozialversicherungen haben. Doch Renten- und Krankenversicherung bieten noch viel mehr: Sie wollen ihre Versicherten so lange wie möglich gesund erhalten. Und kommt es zu einer Erkrankung, soll sie in einem frühen Stadium erkannt werden, um ihr Fortschreiten zu verhindern oder ihren Verlauf zu mildern. Für all diese Maßnahmen steht der Begriff Prävention.

Vorbeugen ist besser als Heilen. Für die ehrenamtlichen Selbstverwalterinnen und Selbstverwalter in der Deutschen Rentenversicherung Bund und den Ersatzkassen TK, BARMER, DAK-Gesundheit, KKH, hkk und HEK ist Prävention deshalb eines der zentralen Felder ihrer Arbeit. In den Sozialparlamenten überwachen sie, wie die gesetzlichen Vorgaben auf diesem Gebiet umgesetzt werden. Außerdem entscheiden sie über eigene Angebote ihrer jeweiligen Versicherungsträger. Das umfasst Trainingsprogramme, zusätzliche Vorsorgeangebote, Informations- und Aufklärungsprojekte – alles, was mithelfen kann, vermeidbare Krankheiten tatsächlich zu vermeiden, erkennbare Erkrankungen schnell zu erkennen und nach einer überstandenen Erkrankung einem Rückfall zu vorzubeugen.

Wie sieht Prävention bei der Deutschen Rentenversicherung Bund und den Ersatzkassen konkret aus? Einige Beispiele:

Dr. Roswitha Koch, Mitglied der Vertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund

„Gesund leben bis ins Rentenalter und darüber hinaus – das will sicherlich jede und jeder von uns. In der Selbstverwaltung der Deutschen Rentenversicherung Bund tun wir deshalb alles dafür, dass sich unsere Versicherten ganzheitlich fit halten können. Ein Beispiel für ein Präventionsangebot, das wir in der Sozialen Selbstverwaltung beschlossen haben, ist RV Fit – ein ganzheitliches Programm unter anderem zur Stärkung der Rückengesundheit. Rückenschmerzen sind bekanntlich die Volkskrankheit Nummer 1 in Deutschland, doch mit vermehrter und vor allem richtiger Bewegung lassen sich diese Leiden lindern. Dafür setzen wir uns ein, und deshalb haben wir auch beschlossen, dass die Kosten für die Teilnahme an RV Fit von der Rentenversicherung übernommen werden. Gute Altersvorsorge beginnt nun mal mit guter Gesundheitsvorsorge!“

Petra Rahmann, Mitglied im Verwaltungsrat der TK

„Aufgabe von uns als Krankenkasse ist es, die Gesundheit unserer Versicherten zu schützen. Das beschränkt sich jedoch nicht auf die Behandlung in akuten Krankheitsfällen, sondern setzt schon davor an: Mit Prävention, sodass Krankheiten im besten Fall gar nicht erst entstehen oder frühzeitig entdeckt werden. Hautkrebs ist beispielsweise die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Je früher er jedoch entdeckt wird, umso größer ist die Chance, ihn schonend und erfolgreich zu behandeln. Wir in der Selbstverwaltung der Techniker Krankenkasse haben uns dafür eingesetzt, unseren Versicherten möglichst frühzeitig ein Hautkrebs-Screening zu ermöglichen. Statt erst mit 35, so der gesetzliche Anspruch, haben TK-Versicherte bereits ab dem 20. Lebensjahr Anspruch auf ein Hautkrebs-Screening. Denn Gesundheitsfürsorge beginnt bei uns mit Gesundheitsvorsorge!“

Ralph Korschinsky, Mitglied im BARMER-Verwaltungsrat

„Die Digitalisierung der Arbeitswelt und mobiles Arbeiten werden auch nach Corona voranschreiten. Deshalb sollten Betriebe umso mehr für gesunde und moderne Arbeitsbedingungen sorgen und damit die Voraussetzungen für leistungsfähige und zufriedene Mitarbeitende schaffen. Dies geht aus den Ergebnissen der Studie social health@work der BARMER und der Universität St. Gallen hervor. Um Betriebe dabei zu unterstützen, setzen wir im Verwaltungsrat der BARMER vor allem auf ein professionelles betriebliches Gesundheitsmanagement mit Angeboten für gesundes Arbeiten, beispielsweise mit unseren Online-Seminaren zum gesunden Führen oder zum Zusammenhalt in virtuellen Teams. Außerdem geben wir Berufstätigen Tipps, wie sich die Arbeit im Homeoffice möglichst effizient und stressfrei gestalten lässt. So tragen wir als Krankenkasse dazu bei, die Gesundheit und die Leistungsfähigkeit in der Arbeitswelt zu fördern. Denn nicht nur für jede und jeden Einzelnen, sondern auch für Unternehmen gilt: Vorsorge zahlt sich aus!“

Bärbel Weisenstein, Verwaltungsrätin in der DAK-Gesundheit

„Die seelische Gesundheit von vielen Kindern und Jugendlichen hat während der Corona-Zeit schwer gelitten. Wir beobachten einen deutlichen Anstieg bei bestimmten psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, Essstörungen oder Depressionen. Kinder und Jugendliche haben weniger Lebenserfahrung und deshalb weniger Instrumente, mit den Belastungen in der Pandemie umzugehen. Wir müssen ihnen helfen! Deshalb haben wir als DAK-Gesundheit unser Präventionsprojekt fit-4-future an Kitas und Schulen ausgeweitet. Es fördert gezielt Bewegung und hilft, die Psyche zu stärken. Wir dürfen die betroffenen Kinder und Jugendlichen und ihre Eltern mit den Problemen nicht allein lassen. Für mich als ehrenamtliche Versichertenvertreterin beginnt Fürsorge mit Vorsorge.“

Anke Fritz, Mitglied des Verwaltungsrates der KKH

„Eine der wohl schlimmsten Nachrichten ist die Diagnose einer Krebserkrankung bei Familienangehörigen, bei Freunden oder bei einem selbst. In Deutschland leben etwa 1,6 Millionen Menschen, bei denen in den vergangenen fünf Jahren Krebs diagnostiziert wurde. Die KKH bietet eine Vielzahl an Vorsorgeuntersuchungen für Krebs an. Diese richten sich primär an gesunde Menschen, um eine solche Erkrankung möglichst früh zu entdecken. Ein Beispiel ist die Brustkrebsvorsorge. Verschiedene Kassen bieten neben den gesetzlichen Leistungen auch Zusatzleistungen an, wir als KKH zum Beispiel eine medizinische Tastuntersucherin (MTU) für Frauen, denen ärztlich bestätigt wurde, dass Risikofaktoren auf eine drohende Erkrankung hinweisen. Als Versichertenvertreterin setze ich mich dafür ein, dass wir als KKH solche innovativen Behandlungskonzepte fördern und anbieten und dann auch die Kosten dafür übernehmen. Denn die beste Fürsorge ist Vorsorge!“

Sandra Speckert, Mitglied des Verwaltungsrates der hkk

„Die gewöhnliche Grippe gehört zu den Krankheiten, deren Gefahrenpotenzial von sehr vielen Menschen immer noch unterschätzt wird. Es hat Jahre gegeben, in denen mehrere Zehntausend Tote durch oder im Zusammenhang mit Influenza zu beklagen waren! Trotzdem nutzte noch vor kurzem kaum jede und jeder Zehnte die Chance, sich kostenlos einmal im Jahr zu impfen. Zu Beginn der Corona-Pandemie wurde das Angebot zwar deutlich häufiger wahrgenommen, in der vergangenen Grippesaison war es allerdings schon wieder umgekehrt – wir vermuten, dass sich die Versicherten angesichts der Coronaimpfungen bei den Grippeschutzimpfungen zurückgehalten haben. Als gewählte Versichertenvertreterin in der Selbstverwaltung meiner Krankenkasse ist es mir ein wichtiges Anliegen, dass wir diesen negativen Trend umkehren können. Ich appelliere vor allem an die Risikogruppen, also an die Älteren, an Menschen mit chronischen Vorerkrankungen oder mit Immundefekten: Informieren Sie sich, und lassen Sie sich gegen Grippe impfen! Prävention ist die beste Gesundheitsfürsorge, die es gibt!“