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Gut versorgt dank Regelleistungen

Überraschend ins Krankenhaus - gut versorgt dank Regelleistungen

Mein Name ist Bernd Heinemann. Ich bin Mitglied des Landtages in Schleswig-Holstein, bin Verwaltungsratsmitglied einer großen deutschen Krankenkasse und bin dort auch der Verwaltungsratsvorsitzende.

Also Patienten wollen nicht nur schnell gesund werden, sondern sie wollen auch Nachhaltigkeit. Sie wollen, dass die Qualität der Versorgung so gut ist, dass sie nicht im „Drehtür-Effekt“ immer wieder ins Krankenhaus müssen.

Also: hohe Qualität, gutes Personal, sehr qualifizierte Pflegekräfte in reichlicher Zahl und die Patienteninteressen in den Vordergrund stellen. Und dafür ist die Selbstverwaltung der Garant!

Die stationäre Versorgung ist ein gutes Beispiel, bei dem die Menschen mit mir in Kontakt treten als Selbstverwalter, etwas anregen, etwas verbessern wollen oder auch etwas loben wollen, etwas herausstellen wollen.

Das ist zum Beispiel im persönlichen Kontakt sehr gut möglich. Dafür haben wir auch die Widerspruchausschüsse, in denen man zum Beispiel konkrete Sachverhalte nochmal nachprüft.

Aber es gibt auch viele Bereiche, die wir dadurch verändern können. Zum Beispiel das Entlassmanagement im Krankenhaus kann verbessert werden.

Wir haben auch in dem Bereich viel erreicht und die stationäre und ambulante Versorgung muss ineinandergreifen.

Deswegen ist auch das Hausarzt-System in der stationären Versorgung sehr wichtig. Denn eins greift ins andere und das passiert in der Regel durch den guten Kontakt zwischen den Selbstverwaltern und den Versicherten. Viele Ideen, aber immer ein gutes Ziel vor Augen!

Also Gesundheitspolitik hat mich interessiert, eigentlich schon immer. Aber besonders angeregt wurde das durch persönliche Erfahrungen.

Als meine Mutter im Krankenhaus lag, war während der Besuchszeit offensichtlich der falsche Zeitpunkt, um zu sterben. Also hat man meine Mutter in eine Abstellkammer geschoben und ganz vergessen, dass ich eventuell vorbeigucken könnte.

Und so kam es auch: Und ich suchte meine Mutter und fand sie nicht in ihrem Bett, sondern in der Abstellkammer.

Und das war für mich der Initiator, wo ich gesagt habe: „Man muss in diesem System etwas verbessern. Das kann so nicht bleiben. Man kann so nicht mit Menschen umgehen.“

Darum habe ich mich bei der Selbstverwaltung engagiert und heute ist das nicht mehr der Standard. 

Die Krankenhäuser und Kliniken in Deutschland bieten in der Regel medizinische Leistungen auf internationalem Spitzenniveau. Dies ist ein Verdienst unseres Gesundheitssystems in dem die Selbstverwaltung eine große Rolle spielt.

Jemand, der für eine lange Zeit Klinikleistungen in Anspruch nehmen musste, ist Thomas Gensler, 31. Mit 19 raste er mit seinem Motorrad in der Nähe von Bad Kissingen beim Überholen in den Gegenverkehr und überlebte nur knapp. An viele Details kann er sich selbst nicht erinnern und lässt deshalb seine Mutter berichten: „Nach dem Unfall lag unser Sohn im Koma und wurde nach Würzburg in die Uniklinik geflogen. Der Oberarzt informierte uns, dass Thomas die Nacht wahrscheinlich nicht überleben wird.“ Über Wochen schwebte er in Lebensgefahr. „Es hingen zu dem Zeitpunkt 17 Infusionen an mir. Meine Medikamentengaben waren beim absoluten Maximum,“ sagt Gensler.

Meine Kasse war immer super für mich da und hat notwendige Behandlungen sofort genehmigt.
Thomas Gensler

In Ruhe genesen – ohne Druck seitens der Krankenkassen

Trotz eines gefährlich hohen Hirndrucks, trotz Verletzungen des Stammhirns und zahlreicher Knochenbrüche gelang es den Ärzten, Gensler zu stabilisieren. Nach über fünf Wochen erwachte er aus dem Koma. Jetzt wartete harte Arbeit auf den jungen Mann, seine Therapeuten und seine Familie. In der sich anschließenden Reha sollte er alles neu erlernen: Sprechen, Essen, Kontinenz – nichts war mehr selbstverständlich. Die Mutter erinnert sich: „Er sollte auch wieder Laufen lernen, was zu dem Zeitpunkt aber völlig undenkbar war.“

Gensler kam für mehrere Monate in eine Jugendklinik am Bodensee auf die Station für Frühmobilisation. „Ziel war, dass er rehabilitiert wird. Wie lange das dauern kann oder dauern darf, wurde nicht festgesetzt“, erzählt die Mutter. „Da gab es keinen Druck. Unsere Krankenkasse hat uns erstklassig unterstützt.“

Individuelle Lösungen – für optimale Heilungschancen

 

In der Jugendklinik war Thomas Gensler aber noch nicht in ausreichendem Maße aufnahmefähig für die umfangreichen Behandlungen. Die Kasse genehmigte deshalb eine Fortführung der Behandlungen in seiner Familie. „Bei uns Zuhause haben wir dann mit ambulanten Therapien begonnen. Es kam eine Physiotherapeutin, ein Ergotherapeut und eine Logopädin. In dem familiären Umfeld machte Thomas dann riesige Fortschritte“, berichtet die Mutter. „Ohne diesen flexiblen Umgang der Kasse mit seinem Fall, hätte er das nie geschafft. Und wir auch nicht.“

Heute arbeitet der ausgebildete Koch in einer Behindertenwerkstatt an einer Fräsmaschine, fährt mit seinem Mountainbike durch die Alpen und nimmt begeistert an den Reha-Radtouren der Deutschen Rentenversicherung teil. Immer noch erhält er regelmäßig Therapien: „Meine Kasse war immer super für mich da und hat notwendige Behandlungen sofort genehmigt.“

Für die positive Erfahrung von Sicherheit war für Thomas Gensler in der schweren Zeit nach dem Motorradunfall vor allem seine Krankenkasse verantwortlich. Sie ist selbstverwaltet: Ehrenamtliche Vertreter der Mitglieder und ihrer Arbeitgeber haben hier das Sagen. Sie sind nah bei den Menschen und kennen deren Interessen. Sie setzen sich auch für die Interessen der Krankenhauspatienten ein.

Bei der Sozialwahl können die Wahlberechtigten mit ihrer Stimme mitbestimmen, wer die wichtige Interessenvertretung übernehmen soll. Eine hohe Wahlbeteiligung stärkt dabei der Selbstverwaltung den Rücken.