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„Ganz besonders wichtig ist mir die Rehabilitation“

Alljährlich im Herbst wechseln sich die Vertreterinnen und Vertreter der Versicherten und der Arbeitgeber im Vorsitz der Deutschen Rentenversicherung Bund ab. Zum 1. Oktober 2020 hat für die Versichertenseite Hans-Werner Veen das Amt des Vorstandsvorsitzenden übernommen. Er sieht die Rentenversicherung gut gerüstet für die aktuellen Herausforderungen.

Herr Veen, wieso ist die Arbeit der Selbstverwaltung für die Versicherten so wichtig?

Die Deutsche Rentenversicherung Bund kümmert sich um die Belange von über 33 Millionen Menschen, sowohl von Rentnerinnen und Rentnern als auch von denen, die es noch werden wollen. Die Arbeit der Ehrenamtlichen bietet für die Versicherten die Gewähr, dass ihre Anliegen nicht nur aus der Sicht der Verwaltung betrachtet werden. Wenn wir also als Außenstehende noch einmal auf die Dinge draufblicken, hilft es dabei, den Blick für weitere Aspekte zu öffnen. Mir ist dabei wichtig, dass vorhandene Ermessensspielräume in vollem Umfang für die Versicherten genutzt werden.

Gibt es einen Aspekt, der Ihnen besonders am Herzen liegt?

Ja, den gibt es. In der augenblicklichen Situation dreht sich natürlich viel um Corona, aber ich denke, wir sind als Rentenversicherung gut für die Herausforderungen gerüstet. Mir ist wichtig, dass wir auch die anderen Themen weiterhin im Auge behalten, ganz besonders das Gebiet der Rehabilitation. Unser erklärtes Ziel ist es ja, dass die Versicherten möglichst lange ihre Erwerbsfähigkeit erhalten können. Dafür braucht es gute Rahmenbedingungen, dafür braucht es Prävention und Möglichkeiten zur Rehabilitation. Als Soziale Selbstverwaltung können wir viel dazu beitragen, dass diese sozialmedizinischen Angebote jederzeit auf dem höchsten Stand sind und dass sie nach neuesten Erkenntnissen weiterentwickelt werden. Prävention vor Reha vor Rente – das muss unsere Devise sein, und dafür engagiere ich mich.

Warum ist aus Ihrer Sicht die Soziale Selbstverwaltung wichtig?

In dem weltweit einzigartigen Modell der gesetzlichen Sozialversicherung in Deutschland gilt – und das ist mir ganz wichtig: Die Betroffenen haben hier durch ihre gewählten Vertreterinnen und Vertreter aus den Reihen der Versicherten und Arbeitgeber das letzte Wort. Wir als Selbstverwaltung haben dabei wichtige Handlungsspielräume, wenn es um die konkreten Interessen von Versicherten sowie Rentnerinnen und Rentnern geht. Dabei bestimmen wir die Leistungen mit und stellen zugleich sicher, dass die Gelder der Beitragszahler sparsam verwendet werden. Unsere Stärke ist die Kraft des Konsens: Versicherte, Rentnerinnen und Rentner sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ziehen an einem Strang. Wir setzen uns dafür ein, dass die Sozialversicherung regelmäßig weiterentwickelt wird und auf Dauer krisenfest ist – auch in der aktuellen Corona-Zeit beweisen wir dies Tag für Tag.