Digitale Arbeitswelt
TK-Studie: Betriebliches Gesundheitsmanagement ist gerade in Krisenzeiten wichtig

16.10.2020
Gesundheitsmanagement in Unternehmen umfasst weit mehr als rückengerechte Bürostühle und gesundes Kantinenessen. Digitale Transformation, Globalisierung und nun auch noch die COVID-19-Pandemie mit ihren besonderen Herausforderungen verändern die Arbeitsprozesse und die Kommunikation und stellen neue Anforderungen an Unternehmen und ihre Beschäftigten. Um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig zu motivieren und ihre Gesundheit zu erhalten, kommt es entscheidend darauf an, dass die Führungskräfte sie bei der Anpassung an die neuen Arbeitsbedingungen unterstützen.
2017 befragte die TK erstmals Arbeitgeber, worin sie die Erfolgsfaktoren für gesundes Arbeiten in der digitalen Arbeitswelt sehen. Die vertiefende Studie #whatsnext2020, die bisher größte Untersuchung zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement in Deutschland, befasst sich unter anderem ausführlich mit betrieblichen Aspekten der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Sieben von zehn befragten Unternehmen gaben an, dass sie dafür spezielle Maßnahmen umsetzen wie zum Beispiel flexible Arbeitszeiten und Teilzeitmodelle. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen erklärten, bei ihnen sei mobiles Arbeiten möglich. „Da die Befragungen für die Studie unmittelbar vor Ausbruch der Corona-Pandemie und dem bundesweiten Boom des Home-Office startete, kann davon ausgegangen werden, dass sich dieser Anteil inzwischen noch weiter erhöht hat“, sagt Heike Lange, ehrenamtliche Versichertenvertreterin im Verwaltungsrat der Techniker Krankenkasse (TK).
In der Studie, die in Kooperation mit dem Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) und der Haufe Group entstand, bestätigen sechs von zehn befragten Arbeitgebern, dass Führungskräfte von großer beziehungsweise eher großer Bedeutung für die Gesundheit der Belegschaft sind. Nach den gleichen Angaben bieten allerdings nur rund 40 Prozent der Unternehmen tatsächlich Maßnahmen an, um ihre leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für dieses Thema zu sensibilisieren und fit zu machen. Nach eigener Einschätzung der Befragten mangelt es dabei weniger an personellen Ressourcen als am persönlichen Engagement der Führungskräfte. Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer gab an, für spezielle Maßnahmen gebe es in ihrem Unternehmen „keinen Bedarf“.
Nach Angaben der für die Studie befragten Arbeitgeber sind sich die meisten Unternehmen der Bedeutung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements jedoch sehr bewusst, und nahezu jedes zweite von ihnen gab sogar an, es gebe in wirtschaftlichen Krisenzeiten mindestens genauso viel Geld für Gesundheitsmaßnahmen aus wie zuvor oder sogar noch mehr. „Das ist gerade in Coronazeiten genau der richtige Ansatz“, erklärt dazu die Versichertenvertreterin Heike Lange. „Als Krankenkasse sehen wir unseren Auftrag darin, die Unternehmen mit bedarfsgerechten und qualitativ hochwertigen Angeboten zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement zu unterstützen.“