Studierende unter Stress
Studie zur Gesundheit Studierender in Deutschland dokumentiert Handlungsbedarf
25.10.2018
Studierende machen sich ein schönes Leben, feiern viel, schlafen aus und gehen ab und an mal zur Vorlesung. Dieses Klischee hält sich noch in vielen Köpfen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Wie eine aktuelle Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, der Freien Universität Berlin sowie der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt, steht jeder vierte Studierende unter starkem Stress. Insbesondere weibliche Studierende fühlen sich psychisch belastet: So gibt jede fünfte Studentin (21,2 Prozent) an, unter den Symptomen einer sogenannten generalisierten Angststörung zu leiden und jede sechste Studentin hat Anzeichen eines depressiven Syndroms (16,9 Prozent).
Für die Studie wurden rund 6.200 Studierende bundesweit befragt. Auffällig ist auch das unterschiedliche Stresserleben in den einzelnen Fächergruppen. Vor allem die Studierenden in den Sprach- und Kulturwissenschaften geben an, von Angststörungen (22,5 Prozent) und Depressionen (18,3 Prozent) betroffen zu sein. Dicht gefolgt von den Studierenden in der Fächergruppe Sozialwissenschaften/Psychologie/Pädagogik (18,4 Prozent Angststörungen bzw. 18,0 Prozent Depressionen). Mental am besten geht es den Studierenden aus den Bereichen Medizin und Gesundheitswissenschaften (14,8 Prozent Angststörungen und 10,6 Prozent Depressionen). Mögliche Gründe für die Belastung sind zum Beispiel Überforderung durch den Beginn des neuen Lebensabschnitts, aber auch Prüfungsdruck und Zukunftsängste.
Die TK unterstützt die deutsche Hochschullandschaft bereits seit über 15 Jahren systematisch bei der Gesundheitsförderung mit gezielter und struktureller Beratung und unterschiedlichen Angeboten.
"Selbstmanagement und Strategien zum Umgang mit Stress sind wichtige Schlüsselqualifikationen für das Studium und für die Arbeitnehmer und Führungskräfte von morgen. Deshalb müssen wir jungen Menschen so früh wie möglich vermitteln, wie sie achtsam mit ihren Ressourcen umgehen und wie sie diese stärken und weiterentwickeln können", erklärt Joachim Feldmann, Arbeitgebervertreter im Verwaltungsrat, dem Sozialparlament der TK.