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Video-Sprechstunden: Nicht immer, aber immer öfter

17.10.2022

Immer mehr Patientinnen und Patienten nehmen für bestimmte Arzttermine eine Video-Sprechstunde in Anspruch, statt wie früher eine Praxis aufzusuchen. Das zeigt eine aktuelle Datenauswertung der Techniker Krankenkasse (TK), der mit rund elf Millionen Versicherten größten Krankenkasse Deutschlands. Zwischen Juli und Dezember 2019 – also unmittelbar vor Ausbruch der Corona-Pandemie – nutzten nach diesen Zahlen nur 297 TK-Versicherte die Möglichkeit einer Online-Sprechstunde bei ihrer Ärztin oder ihrem Arzt. Im ersten Halbjahr 2020 waren es bereits 340.000 und im Halbjahr darauf 361.000, ehe in der ersten Jahreshälfte 2021 ein weiterer massiver Anstieg auf nun 580.000 Video-Behandlungen verzeichnet wurde. Exakte Angaben für die folgenden Monate liegen noch nicht vor, da die Krankenkassen die entsprechenden Daten nur mit einiger Verzögerung erhalten.

Die ehrenamtliche Selbstverwaltung sieht in der Zunahme von Video-Sprechstunden eine positive Entwicklung. „Viele Versicherte empfinden die Möglichkeit einer Online-Behandlung als Bereicherung und als Erleichterung in ihrem Alltag“, erklärt Helmut Fitzke, Mitglied des ehrenamtlichen TK-Verwaltungsrates, des höchsten Entscheidungsgremiums der Krankenkasse. „Man erspart sich längere Anfahrtswege, man muss nicht stundenlang im Wartezimmer sitzen, und auch das Risiko, sich bei anderen Wartenden anzustecken, fällt weg. Die Vorteile für die Patientinnen und Patienten liegen auf der Hand.“

Auch für die Ärztinnen und Ärzte eröffneten sich neue Möglichkeiten. Sie könnten ihre Arbeit besser planen und damit effizienter organisieren, so Fitzke. „Die Corona-Pandemie mit ihren Kontaktbeschränkungen gab vielen von ihnen den Anstoß, sich auf die neuen Formen der Kommunikation mit den Patientinnen und Patienten einzulassen. Die Pandemie wirkte damit wie ein Modernisierungs-Beschleuniger“, sagt der Selbstverwalter.

„Gleichzeitig machen wir uns im Verwaltungsrat dafür stark, dass unsere Versicherten die neuen Möglichkeiten für sich so gut wie möglich nutzen können. Dafür haben wir beispielsweise eine zusätzliche Leistung eingeführt, mit der unsere Versicherten ihre digitale Gesundheitskompetenz schulen können“, erklärt Fitzke.