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Mit dem Organspendeausweis Klarheit schaffen – für sich selbst und für die eigenen Angehörigen

04.06.2021

Die gute Nachricht ist: 82 Prozent der Deutschen zwischen 14 und 75 Jahren stehen laut einer repräsentativen Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus dem vergangenen Jahr einer Organ- oder Gewebespende positiv gegenüber. Die schlechte Nachricht lautet: Nur 44 Prozent haben ihren Entschluss auch in einem Organspendeausweis oder einer Patientenverfügung festgehalten.

Deshalb appellieren die Sozialparlamente der Ersatzkassen anlässlich des Tages der Organspende am 5. Juni an die Versicherten, die eigene Haltung zu diesem wichtigen Thema zu klären, eine persönliche Entscheidung zu treffen und diese auch zu dokumentieren.

„Obwohl die grundsätzliche Bereitschaft zur Organspende erfreulich hoch ist, zögern viele Menschen, sie auch schriftlich zu erklären. Aber es ist für jeden von uns wichtig, zu Lebzeiten Klarheit zu schaffen. Dabei ist jede Entscheidung zu respektieren. Aber es ist nicht fair, wenn man die Angehörigen mit der schwierigen Entscheidung über eine Organspende allein lässt“, sagt Bernd Heinemann, ehrenamtlicher Vorsitzender des BARMER-Verwaltungsrates.

Nach wie vor ist die Kluft zwischen den gespendeten und den benötigten Organen groß. 913 Menschen in Deutschland haben im Jahr 2020 ein oder mehrere Organe gespendet. Zugleich warten 9.200 schwerkranke Menschen auf ein Spenderorgan. Im europäischen Vergleich gehört Deutschland damit zu den Schlusslichtern.

„Es gibt verständliche Unsicherheiten und Ängste“, sagt Versichertenvertreter Bernd Heinemann. „Begegnen können wir ihnen nur mit sensibler Aufklärungsarbeit. Dafür machen sich die ehrenamtlichen Versichertenvertreter seit vielen Jahren stark.“ Ausführliche Informationen biete zum Beispiel der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek). Auf einer eigenen Internetseite werde dort detailliert auf die verschiedensten Aspekte vom Ablauf einer Organspende bis hin zu den rechtlichen Rahmenbedingungen eingegangen.

Ein Organspendeausweis ist der entscheidende Schlüssel, um die eigene Entscheidung zu dokumentieren. Hier kann man auch Bedingungen festlegen, inwieweit man zur Organspende bereit ist. Versicherte sollten diese Möglichkeit nutzen, erklärt Bernd Heinemann: „Mit einem Organspendeausweis schaffen Sie Klarheit für sich selbst und für die Angehörigen. Und falls Sie Ihre Entscheidung später noch einmal ändern sollten, können Sie jederzeit einen neuen Organspendeausweis ausfüllen.“