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Zahlen der hkk zeigen: Die Pandemie hat ihre Spuren hinterlassen

04.04.2022

Indianerherz kennt keinen Schmerz? Auf den ersten Blick lassen sich die Zahlen der Krankschreibungen in Deutschland so lesen. Vor der Corona-Pandemie hat sich noch beinahe jede oder jeder zweite Angestellte einmal pro Jahr krankschreiben lassen: 2019 waren es 48,8 Prozent. 2021, im zweiten Pandemiejahr, lang dieser Anteil jedoch nur noch bei 41,6 Prozent. Das zeigt die aktuelle Fehlzeitenanalyse der hkk, für die die Daten von insgesamt 526.795 erwerbstätigen hkk-Versicherten ausgewertet wurden.

Geht es den Menschen ausgerechnet in Pandemiezeiten so viel besser? Ganz so einfach ist es nicht, sagt Torsten Nimz, ehrenamtlicher Versichertenvertreter im Verwaltungsrat der hkk. „Die deutlich geringere Zahl lässt eher darauf schließen, dass durch das Homeoffice viele Versicherte eine Krankschreibung für unnötig hielten. Schließlich konnte man die Kollegen im Büro nicht anstecken, wenn man trotz eines Schnupfens gearbeitet hat“, erklärt Torsten Nimz.

Alarmierend sei allerdings der deutliche Anstieg der Dauer der Arbeitsunfähigkeit. So machten Langzeitausfälle von mehr als sechs Wochen 2021 über die Hälfte (54,1 Prozent) aller Fehltage aus – deutlich mehr als in den Vorjahren (2020: 50,3 Prozent, 2019: 47,3 Prozent). Spitzenreiter waren dabei Pflegekräfte, die während der Pandemie oft über die Grenzen der Belastbarkeit hinaus arbeiten mussten. Gründe für die Langzeit-Krankschreibungen waren wieder besonders häufig Erkrankungen des Muskelskelettsystems (2021: 23,1 Prozent) und psychische Erkrankungen (2021: 20,6 Prozent), in beiden Fällen mit einer leichten Zunahme gegenüber der Zeit vor der Pandemie.

Die Corona-Pandemie führte selbst bei Beschäftigten im Homeoffice zu Beeinträchtigungen. Stress und Bewegungsmangel entstanden durch das Arbeiten am oft improvisierten Schreibtisch in der Küche oder auch durch das begleitende Homeschooling der Kinder, wie der ehrenamtliche Versichertenvertreter ausführt.

Um nicht nur das Gesund-Werden, sondern auch das Gesund-Bleiben der Versicherten zu fördern, macht sich das Sozialparlament der hkk insbesondere für das betriebliche Gesundheitsmanagement stark. „Arbeitgeber können auch in ihrem eigenen Interesse viel dafür tun, dass es den Beschäftigten gut geht“, erklärt Torsten Nimz. „Dafür stellt die hkk zahlreiche Angebote für mehr und bessere Bewegung und Ernährung und für Stressmanagement sowie Trainingsprogramme für Kommunikation oder Resilienz zur Verfügung.“