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TK: Exzessives Surfen kann der Gesundheit schaden

05.07.2021

Das Internet und die sozialen Medien eröffnen vielfältige Möglichkeiten der Kommunikation und Interaktion, und gerade in Corona-Zeiten, in denen Konzerte, Kino- oder Theatervorstellungen nur eingeschränkt möglich sind, bieten sie auch die Unterhaltung, die viele Menschen so vermissen. Doch ständiges Online-Sein kann auf die Gesundheit gehen, wie eine Studie der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt.

„Eine von der TK in Auftrag gegebene Umfrage deutet darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen exzessivem Internetkonsum und körperlichen und vor allem psychischen Beschwerden besteht“, erklärt Claudia Goymann, die als gewählte Versichertenvertreterin im Verwaltungsrat der TK sitzt. „Wir erleben nahezu täglich, welche Chancen die Digitalisierung bereit hält und wie sie es uns in vielen Bereichen einfacher macht, etwas für unsere Gesundheit zu tun. Man sollte sich aber auch über mögliche gesundheitliche Risiken von zu viel Online-Sein informieren – und darüber, wie man solchen Folgen vorbeugt.“

Die TK-Studie zeigt auf, wie sehr das Internet und die Sozialen Medien in Deutschland den Alltag prägen: Nur fünf Prozent der 18- bis 65-Jährigen nutzen das Internet in ihrer Freizeit selten oder nie. Drei Viertel der Erwachsenen – 83 Prozent der Männer und 69 Prozent der Frauen – sind hingegen in ihrer Freizeit mehrmals täglich oder sogar fast immer online. Von den 18- bis 33-Jährigen sind es sogar 92 Prozent. Aber auch unter den befragten Frauen und Männern zwischen 50 und 65 erklärten 63 Prozent – also fast zwei Drittel –, dass sie mehrmals am Tag beziehungsweise fast immer online sind. Abgefragt wurde dabei ausschließlich die private Mediennutzung. Die dienstlichen Zugriffe auf die Online-Medien flossen also in die ermittelten Werte noch nicht mit ein.

Unter den Viel-Surfern, die in ihrer Freizeit fünf Stunden am Tag oder sogar noch länger im Internet unterwegs sind, leiden der TK-Befragung zufolge 62 Prozent an Muskelverspannungen wie zum Beispiel Nacken- oder Rückenschmerzen. Unter den Online-Gamern sind es sogar 77 Prozent. Diese Werte liegen deutlich über dem Durchschnitt der Bevölkerung. Unter Nervosität, Gereiztheit oder sogar Depressionen leiden 38 beziehungsweise 40 Prozent der befragten Viel-Surfer – rund doppelt so viele wie im Bevölkerungsdurchschnitt.

Es spricht überhaupt nichts dagegen, Online-Angebote zu nutzen – sofern es auch noch Zeit für das andere, das ,analoge‘ Leben lässt“, erklärt dazu die ehrenamtliche Selbstverwalterin Goymann. „Zwischen Medienkompetenz und digitaler Gesundheitskompetenz gibt es eine Menge Berührungspunkte, und ich halte es für wichtig, dass man sich mit dem Thema auseinandersetzt. Deshalb setzen wir uns im Verwaltungsrat auch dafür ein, dass die Fähigkeit unserer Versicherten, die Möglichkeiten des Internets klug für ihre Gesundheit zu nutzen, besser gefördert wird."

Um mögliche gesundheitliche Risiken von zu viel Online-Sein auszuschließen, empfehlen Experten ganz einfache Vorbeuge-Mechanismen. Es empfehle sich zum Beispiel, für sich selbst bestimmte Zeiten festzulegen, zu denen man seine E-Mails oder Nachrichten abruft. In der TK-Studie sagten 87 Prozent der befragten Internetnutzer, sie wollten eigentlich gar nicht so viel Zeit im Netz verbringen; 58 Prozent gaben an, sie seien regelmäßig länger online als eigentlich geplant, und jeder Zweite fühlt sich durch das Internet von anderen Dingen abgelenkt.